Haben Sie kürzlich oder vor einiger Zeit in Ihrem Garten oder sonst in Ihrem Umfeld eine Ringelnatter, eine Gelbbauchunke oder gar einen Eisvogel beobachtet? Tatsächlich tauchen diese europaweit gefährdeten Arten immer wieder mal in Gärten, Grünflächen oder Gewerbezonen des Smaragd-Gebiets Oberaargau auf. Der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau bittet die Bevölkerung um entsprechende Hinweise.
Bisher förderte der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau gefährdete Tier- und Pflanzenarten in erster Linie draussen in Feld und Wald, in Zusammenarbeit mit Landwirten, Förstern und Fischern. Nun sollen den bislang mehr als 300 Massnahmen auch Aufwertungen im Siedlungsraum folgen. Denn das bislang grösste Smaragdgebiet der Schweiz umfasst neben Wohnsiedlungen mit grossen Gärten auch grosse Industrie- und Gewerbezonen.
Besonders wertvoll: Lebensräume mit stehendem Wasser
Die seltenen Arten wie etwa Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Ringelnatter, Eisvogel oder Wilder Reis leben oftmals in Sichtweite des Siedlungsraums. Es ist deshalb naheliegend, Lebensräume für diese wasserliebenden Arten und die sie begleitende Biodiversität auch im Siedlungsraum aufzuwerten oder neu anzulegen. Im Vordergrund steht die Schaffung von Weihern, Tümpeln, Sickergruben und Gräben. Sie geben für die Biodiversität ganz allgemein viel her.
Viele können etwas unternehmen
Mit Information, Fachberatung und situativ angepassten (Klein-)Projekten will der Verein Smaragd-Gebiet zu guten Taten animieren: Vorab Gemeinden können auf öffentlichen Flächen mit naturnahen Kleingewässern auch den Erholungswert steigern. Und Verantwortliche von Industrie- oder Gewerbebetrieben sowie Leitende von Institutionen, Hauswarte oder Gartenbesitzerinnen haben es oftmals gleichermassen in der Hand, mit wenig Aufwand etwas zugunsten der seltenen Arten beizutragen.
Hinweise willkommen
Der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau bittet, aktuelle oder frühere Beobachtungen von Ringelnatter (kleine, ungiftige Schlange), Gelbbauchunke (froschähnliches Tier mit schwarz-gelber Unterseite) oder des blau-orange gefärbten Eisvogels im Siedlungsraum des Smaragd-Gebiets Oberaargau zu melden. Auch Meldungen bezüglich Interesse an Aufwertungen und Neubauten von Gewässern sind sehr willkommen (Kontakt:
Ringelnatter: Die harmlose Ringelnatter besucht hie und da auch Gartenweiher und kann teils mit einfachen Massnahmen gefördert werden. Foto: Olivier Fiechter
Gelbbauchunke: Die wenige Zentimeter grosse Gelbbauchunke taucht speziell bei Roggwil immer wieder mal im Siedlungsraum auf. Foto: Werner Stirnimann
Eisvogel: Dank seiner Farbenpracht fällt ein Besuch des Eisvogels am Gartenweiher oder firmeneigenen Teich sofort auf. Foto: Adrian Wullschleger