Das Smaragdgebiet erhielt als assoziertes Mitglied Besuch des Geschäftsführers vom Netzwerk Schweizer Pärke (Christian Stauffer).
Nach zehnjährigem Engagement wurden die Co-Präsidentinnen Katrin Zumstein und Nationalrätin Nadine Masshardt an der Spitze des Vereins Smaragdgebiet Oberaargau abgelöst und ihr grosser Einsatz für das Smaragd-Projekt gewürdigt. Nach den Neuwahlen anlässlich der Vereinsversammlung vom 23.3.2017 führen künftig Kurt Bläuenstein aus Aarwangen und Beat Siegrist aus Thunstetten den Verein. Auch erhalten Gemeinden und Landwirtschaft im divers zusammen gesetzten Vorstand noch mehr Gewicht. Neu ist der Verein Smaragdgebiet Oberaargau zudem assoziiertes Mitglied der Schweizer Pärke, gleich wie zum Beispiel das Unesco-Welterbe Jungfrau Aletsch oder Monte San Giorgio. Im Rahmen dieses Netzwerks möchte das bislang grösste Schweizer Smaragdgebiet den Erfahrungsaustausch pflegen.
Ebenfalls in Gemeindeexekutiven wirken oder wirkten folgende neu gewählte Vorstandsmitglieder: Marianne Teuscher (Roggwil, auch Grossrätin), Matthias Roth (Melchnau), Ruedi Bühler (Heimenhausen) und Adrian Glur (Roggwil). Zudem steigt mit den Landwirten Bühler und Glur die Zahl der Vorstandsmitglieder mit Bezug zur Landwirtschaft auf sechs Personen an und der Vorstand vergrössert sich auf insgesamt 14 Mitglieder.
Ungewöhnliche Plattform
Dass der Verein Smaragdgebiet Oberaargau auch sonst eine ungewöhnliche Plattform zur Förderung bedrohter Tier- und Pflanzenarten ist, zeigte vorab der Jahresrückblick des Biologen Christian Hedinger. So werden beispielsweise isoliert voneinander vorkommende Bestände der Pflanzenart Grosser Wiesenknopf so gepflegt, dass die kürzlich ausgestorbene Dunkle Moorbläuling (Falterart) aus Richtung Burschäschisee und Aargau diese Pflanzen und damit das Smaragdgebiet erneut besiedeln kann. Unterstützung erhält auch die in den Wässermatten vorkommende Sumpfschrecke. Im Zusammenhang mit der faszinierenden Wasserspitzmaus wurde ein neues Monitoringverfahren erfolgreich getestet. Auch die Bestandesaufnahme des regionaltypischen Dohlenkrebs förderte Interessantes zu Tage.
Vorträge mit erstaunlichen Fakten
Gleich von drei Masterarbeiten der Uni Bern bezüglich Gewässer und Klima im Smaragdgebiet war in den anschliessenden Vorträgen die Rede (sie sind auch auf der vereinseigenen Internetseite zu finden). Zoologin Annina Zollinger Fischer präsentierte die möglichen negativen Auswirkungen von Wasserentnahmen für Bewässerungen auf die gefährdeten Tierarten. Die in den letzten Jahren erarbeiteten Kenntnissen dürften jedoch dazu beitragen, dass auch bei voraussichtlich extremeren Klimaverhältnissen ab ca. 2050 Lösungen gefunden, statt Konflikte ausgetragen werden. Quellenspezialist Christian Imesch zeigte eine Karte mit den ca. 500 von Ehrenamtlichen erfassten Quellen im Smaragdgebiet. In naturnahmen Quellen kommen gefährdete Arten wie die Gestreifte Quelljungfer (Libelle) und die Feuersalamander-Larven vor, weshalb ihnen zunehmend Beachtung geschenkt wird.
Assoziertes Mitglied Schweizer Pärke
Geschäftsführer Christian Stauffer stellte zum Schluss sein Netzwerk der Schweizer Pärke vor. Die Pärke wie auch die assozierten Mitglieder hätten grosse Natur- und Landschaftswerte gemeinsam, aber auch gleiche Herausforderungen zu meistern. Er freute sich darüber, dass sich das Smaragdgebiet Oberaargau künftig als assoziertes Mitglied in die Diskussionen einbringt. Mit den Unesco-Welterben Jungfrau Aletsch, Monte San Giorgio und Tektonik-Arena Sardona sowie dem Weltkulturerbe Lavaux in der gleichen Mitgliederkategorie, befindet sich das bislang grösste Smaragdgebiet der Schweiz in bester Gesellschaft. Gleich wie diese ist es jedoch definitiv kein Naturpark und deshalb auf entsprechendem Kartenmaterial nicht aufgeführt.