Christa Andrey führte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der ZHAW Wädenswil die Wirkungskontrolle für die Fördermassnahmen zu Gunsten der Gelbbauchunke im Smaragdgebiet Oberaargau durch. Wichtigstes Fazit: Für künftige Aufwertungsmassnahmen im Smaragdgebiet Oberaargau wird empfohlen, neue Gewässer vorzugsweise in geringer Distanz, das heisst in weniger als 400 m Distanz zu bestehenden Vorkommen zu erstellen. Dabei sollte es sich möglichst um Tümpelgruppen handeln, die regelmässig unterhalten werden.
2009 bis 2014 haben Fachleute mit den Wald- und Landbesitzern zusammen die Landschaft aufgewertet: 328 Massnahmen zur Förderung von europaweit gefährdeten Pflanzen und Tieren sind nun umgesetzt. Welche Wirkung haben diese Massnahmen? In diesem Sommer fanden umfangreiche Aufnahmen bei Gelbbauchunke, Pfeilkraut, Feldlerche & Co statt. Die Fachleute stellten am 20.10.2016 ihre spannenden Ergebnisse der Feldarbeiten zur Erfolgskontrolle vor.
Einladung Veranstaltung 20.10.2016
Bericht zur Erfolgskontrolle, 40 MB
Präsentation Gelbbauchunken, 2 MB
Präsentation Feldlerche, 3 MB
Präsentation Brutvögel, 0.5 MB
Links: Dohlen-Krebse sind recht klein. Z.B. am Biodiversitätstag Oberaargau konnten sie 1:1 betrachtet werden.
Rechts: Dohlen-Krebse werden nur etwa 10 cm lang.
Heute kennen Kinder Krebse hauptsächlich vom Fernsehen her. So spielt Mister Krebs (engl. Mr Krabs) in der Serie «SpongeBob» eine grosse Rolle, während die Krebse der heimischen Gewässer für Kinder und Erwachsene meist unsichtbar bleiben. Kein Wunder, auch in den Oberaargauer Bächen und Weihern sind sie selten geworden. Eine nächtliche Suchaktion soll ab Ende August auch im Siedlungsgebiet Licht ins Dunkel bringen.
Seit Ende Smaragd-Projekt 2009-2014 zu Gunsten von rund 20 europaweit gefährdeten Arten ist im Smaragd-Gebiet Oberaargau viel passiert. Einerseits erarbeiteten Fachleute im Auftrag des Vereins und mit breiter Unterstützung von Bund, Kanton Bern, Uni Bern, Sponsoren, Mitgliedern und Freiwilligen umfassende Grundlagen für neue Umsetzungen. Äusserst beachtlich ist dabei der Ende Mai 2016 fertig gestellte „Smaragd-Mamanagementplan“ (siehe unten). Doch auch die Umsetzungen gingen nahtlos weiter; eine interne Liste des Smaragd-Vereins umfasst zwei Dutzend Projekt in verschiedensten Projektstadien. Auch die Biodiversitätstage www.biodiversitaetstag.ch 2015 und 2016 führten gleich zu konkreten Umsetzungen. In Melchnau profitieren künftig Fledermäuse von neuen Überwinterungsorten und ein Landwirt montierte gleich spontan einen Fledermauskasten (siehe Bild). Von Seite Amt für Naturförderung wird ein grosses Fledermausprojekt vorangetrieben. Es wird zur Mithilfe aufgerufen:
Das im Februar 2015 von Regierungsrat Rickenbacher in Roggwil lancierte Grossprojekt „Managementplan für das Smaragdgebiet Oberaargau“ kam Ende Mai 2016 zum Abschluss. Der 60-seitige Managementplan zeigt in der Übersicht, welche europaweit gefährdeten Arten (44 Zielarten) und welche seltenen Lebensräume (24 Ziel-Lebensräume) im Smaragdgebiet Oberaargau prioritär gefördert werden sollen. Im Geleitwort für den schweizweit ersten Smaragd-Managementplan schreibt Regierungsrat Rickenbacher: „Das Smaragdgebiet Oberaargau ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie aus einer regionalen Initiative Ansätze entstehen und weiterentwickelt werden“. Was dies trotz strikter Auswahl der Zielarten und Ziel-Lebensräume am Ende bedeuten kann, bildet der „Technische Bericht“ im Umfang von 449 Seiten ab. Im Gegensatz zum Pilotmanagementplan richtet sich dieser in erster Linie an ein Fachpublikum.