Mit den Planungsarbeiten für das Smaragdgebiet Oberaargau stellte sich rasch die Frage, ob sich die Förderung der europaweit gefährdeten Arten mit der Ausbreitung invasiver Neophyten vertrage. Die Antwort war Nein. Einerseits weil die verschiedenen Lebensräume und potenziellen Förderflächen im Smaragdgebiet eng ineinander greifen, andererseits weil die Aufwertungsflächen durch die hochwachsenden Neophyten rasch an ökologischem Wert verlieren können. Inzwischen hat das damalige Aktivwerden zu einer mehreren Hundert Quadratkilometer grossen «neophytenarmen Zone» geführt. Ergänzend zum Smaragdgebiet Oberaargau ein ganz eigener Wert.
Seit 2006 erarbeitet, die «neophytenarmen Zone» in den nördlichen Napfausläufern (gelb eingefärbt)
Schnell zeigte sich, dass sich auch am Oberlauf der Fliessgewässer Rot, Langete, Altache, Oenz und Aare invasive Neopyhten festgesetzt hatten. Wollte man das eigentliche Smaragdgebiet von den negativen Auswirkungen der invasiven Neophyten bewahren, blieb nichts anderes übrig, auch die obliegenden Gemeinden und Verbände vom Sinn der Bekämpfungsmassnahmen zu überzeugen. Inzwischen reicht die neophytenarme Zone «nördliche Napfausläufer» vom Aareraum bei Langenthal (etwas über 400 m über Meer) bis hinauf zum 1408 m hohen Napf. Sie umfasst über 50 Gemeinden der Kantone Bern, Luzern und Aargau. Koordiniert wurden die Arbeiten seit 2006 von der Langenthaler Firma Biodiversia GmbH (www.biodiversia.ch), zusätzlich ausgeführt von Dutzenden Akteuren und insbesondere Freiwilligen. Seit den Anfängen wurden gemeinsam mehrere Tausend (!) Stunden Arbeit geleistet.
Die sehr engagierten Freiwilligen sind eine wertvolle Ergänzung des nach und nach entstandenen informellen Netzwerk. Dank ihnen wird auch das Einjährige Berufkraut bekämpft, beispielsweise entlang von Dutzenden Kilometern Waldstrassen siehe auch www.berufkraut.ch). Vergleichbare Dimensionen gab es in den Anfängen bezüglich Drüsigem Springkraut zu bearbeiten, allerdings vor allem entlang von Fliessgewässern.
Heute hat die neophytenarme Zone in den nördlichen Napfausläufern für die Biodiversität und das Landschaftsbild ihren ganz eigenen Wert und umfasst Dutzende Lebensraumtypen samt ihrer charakteristische Flora und Fauna. Mit dabei sind Dutzende Tier- und Pflanzenarten, die europaweit gefährdet sind.
Heute hat die neophytenarme Zone in den nördlichen Napfausläufern für die Biodiversität und das Landschaftsbild ihren ganz eigenen Wert und umfasst Dutzende Lebensraumtypen samt ihrer charakteristische Flora und Fauna. Mit dabei sind Dutzende Tier- und Pflanzenarten, die europaweit gefährdet sind.
Nachfolgendes Video zeigt einen Biber unterhalb von Roggwil BE unterwegs in seinem «Wassergarten», bewachsen von der einer reichhaltigen einheimischen Pflanzenwelt des Smaragdgebiets Oberaargau. Das hier früher massenhaft vorkommende rosarote, invasive Drüsige Springkraut kommt dank jahrelanger Jätarbeit im Smaragdgebiet praktisch nicht mehr vor.
Weniger Berufkraut – mehr Vielfalt. Helfen Sie mit!